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F a r b e n


Das Farbdilemma

Farben im Web sind eine äußerst heikle Sache. Was der eine in strahlenden Farben auf den Monitor erblickt, sieht der andere in schlechtester Qualität. Vergessen Sie den Anspruch, es allen Recht zu machen, der würde Sie in die Verzweiflung treiben.


  Qualitaet

Eine JPG-Grafik mit einer Farbtiefe von 24-Bit unter Windows 95.
  Verlust

Dieselbe Grafik mit 256 Monitorfarben unter Windows 95


Das Problem ist, das auf der einen Seite die Surfer im Internet unterschiedlichste Farbeinstellungen auf ihrem Computer eingestellt haben. Von 16 Farben bis 16,7 Millionen reichen hier die Einstellungen. Zudem kann ein schlechter Monitor zu beträchtlichen Farbverfälschungen führen. Hinzu kommt, daß auf unterschiedlichen Rechnerplattformen verschiedene interne Farbpaletten eingesetzt werden. Das heißt, ein Apple Macintosh-Rechner interpretiert bestimmte Farbinformationen anders, als ein Windows-PC. Zu allem Überfluß haben auch die Browser verschiedene Farbpaletten. Das heißt, wenn Sie eine Grafik für den Netscape-Browser optimieren, kann es vorkommen, daß diese Grafik im Internet Explorer farblich anders dargestellt wird. Es ist zum Heulen!

Auf der anderen Seite des Farbdilemmas steht der Grafikmacher. Er muß im Vorfeld seiner Arbeit verschiedene Entscheidungen treffen, um möglichst vielen Internet-Nutzern ein akzeptables Ergebnis zu bieten.

Doch es ist Mut zur Lücke angesagt. Ein Maler, der seine farbenfrohen Bilder der Webgemeinde präsentieren will, wird nicht umhinkommen, seine Bilder mit mehr als 256 Farben zu optimieren. Wer aber einen Informationsdienst aufbauen will, sollte darauf achten, die sogenannte browserunabhängige Farbpalette zu benutzen, die 216 Farben zur Verfügung stellt. Die sorgt dafür, daß unabhängig von Computerplattformen, Browsern und Betriebsystemen identische Ergebnisse mit den gewünschten Farben angezeigt werden. Solche Grafiken müssen aber im GIF-Format abgespeichert sein. Es sind deshalb nur 216 Farben, weil jedes Betriebssystem 40 Farben für eigene Zwecke reserviert (256 - 40 = 216)

Der Grafiktutor wird sich aber nicht mit der browserunabhängigen Farboptimierung beschäftigen, das würde den Rahmen sprengen. Zudem gehen wir zuversichtlich davon aus, daß in ein bis zwei Jahren nur noch alte vergessene Uni-Rechner Probleme mit mehr als 256 Farben haben werden. Trotz dieser Zuversicht zeigen wir Ihnen kurz, wie man die Netscape-Farbpalette für GIF-Grafiken einsetzt, denn die Anwendung sogenannter "indizierter Farben" oder Farbpaletten sollte der Webdesigner beherrschen.

Der Kurs konzentriert sich zudem darauf, zu zeigen, wie man Farbenvielfalt nutzt, um möglichst originelle Grafiken erstellen zu können. Nichtsdestotrotz ist aber der professionelle Webdesigner gegenüber seinen Kunden verflichtet, über die Vorteile und Nachteile der Farboptimierung aufzuklären. Schließlich wollen beide Seiten am Ende keine negativen Überraschungen erleben. Oder mit dem berühmten Webdesigner David Siegel ausgedrückt, der in seinem Buch "Web Site Design - Killer Web Sites der 3. Generation" schrieb:

"Verwenden Sie diese 216 Farben in Ihrem Bild, oder man wird sie für Sie verwenden."


Die Farbtiefe

Bereits oben haben wir den Begriff der Farbtiefe erwähnt. Er bezieht sich zum einen auf die Anzahl der Farben in Grafiken und zum anderen auf die Anzahl der Farben, die ein Computersystem, also Grafikkarte, Betriebssystem und Monitor darstellen kann. Für Webgrafiken bedeutet das folgendes:

Ein Bit kann zwei Farben darstellen. Die 1-Bit-Farbtiefe besteht dann also aus 2 Farben. Wenn sie diese 2 Farben mit 2 multiplizieren, bekommen Sie 4 Farben, das ist dann die 2-Bit-Farbtiefe. Multiplizieren Sie diese 4 Farben wieder mit 2, so bekommen sie 8 Farben, das ist dann die 3-Bit-Farbtiefe. Das können Sie fortführen, bis Sie zur 32-Bit-Farbtiefe gelangen, die ca. 16,7 Millionen Farben plus eine 8-Bit-Graustufenmaske (256 Stufen) darstellen kann.


Die am häufigsten gebrauchten Farbtiefen sind:

8-Bit Farbtiefe   =  256 Farben
16-Bit Farbtiefe   =  65536 Farben (High Color)
24-Bit Farbtiefe   =  16,7 Miolionen Farben (True Color)



 

Eine GIF-Grafik mit 8-Bit Farbtiefe (256 Farben)
 

Eine GIF-Grafik mit 7-Bit Farbtiefe (128 Farben)

 

Eine GIF-Grafik mit 4-Bit Farbtiefe (16 Farben)
 

Eine GIF-Grafik mit 1-Bit Farbtiefe (2 Farben)


Die einstellbare Farbtiefe Ihres Computers hängt von dem Monitor und der Grafikkarte ab. Ein 8-Bit-Grafikkarte kann nur 256 Farben darstellen, wie leistungsfähig Ihr Monitor auch sei. Ein alter Monitor dagegen wird auch mit der modernsten Grafikkarte nicht mehr als 16 oder 256 Farben anzeigen.

Mittlerweile ist es aber fast Standard, das auch in PCs vom Discounter moderne Grafikarten eingebaut sind, die ohne Probleme 24-Bit Farbtiefe bewältigen. Und auch die Standardmonitore mit 14 Zoll und in der Preisklasse von 500 DM zeigen sich farbenfroh. Ob aber der Endanwender, der Ihre Grafiken im Web anschaut, diese Performance auch nutzt, ist eine andere Frage, da viele nicht wissen, wie man unter Windows die Farbtiefe ändert. Schade eigentlich!

Zudem werden viele Windows 3.11 Anwender die Standardkonfiguation engestellt haben und das bedeutet, lediglich 16 Farben. Wenn sie auch für diese Anwender Ihre Homepage optimieren wollen, beschränken Sie sich unbedingt auf ein paar Grundfarben, wenn Sie Grafiken einsetzen. Unter solchen Bedingungen etwas Schönes zu zaubern, ist ein wahre Kunst!


Farbmodus: RGB oder indiziert

Bevor Sie in einem Bildbearbeitungprogramm eine neue Grafik erstellen können, müssen Sie den Farbmodus wählen. Möchten Sie dabei mehr als 256 Farben benutzen, müssen Sie den Farbmodus "RGB" wählen. RGB besteht aus den Grundfarben Rot, Grün, Blau. RGB ist für die Darstellung von Grafik auf Farbmonitoren entwickelt worden. Es handelt sich hier um die additive Farbmischnung, das heißt, die drei Farben übereinandergelegt ergeben Weiß, und die verschiedenen Mischungen der Farben ergeben die Farbtöne, bis zu 16,7 Millionen. Umwerfend viel, nicht wahr?

Wollen Sie dagegen eine indizierte Grafik mit 256 Farben erstellen, so müssen sie eine Palette wählen. Wie das geht, werden wir im Zusammenhang mit der Erstellung einer indizierten Grafik erlernen, die die Farben der Netscape-Palette enthalten wird.



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