Auch die OS/2-Speicherverwaltung wird vom OS/2-Kernel vorgenommen. Er sorgt dafr, daá Prozesse Speicher zugewiesen bekommen, schtzt die einzelnen Prozesse vor ungltigen Speicherzugriffen, und verwaltet vor allem den "virtuellen Speicher".
Unter "virtuellem Speicher" versteht man denjenigen Hauptspeicher, den es physikalisch auf dem System nicht gibt, der jedoch trotzdem unter Benutzung einer Auslagerungsdatei auf einer Festplatte Anwendungsprogrammen zur Verfgung steht.
Wenn ein OS/2-Programm Speicher anfordert und es ist nicht gengend Hauptspeicher verfgbar, so lagert OS/2 einen Bereich des Hauptspeichers, der gerade nicht benutzt wird, in die Auslagerungsdatei auf die Festplatte aus und stellt den entsprechenden Hauptspeicher dem anfordernden Programm zur Verfgung.
Wenn umgekehrt das Programm, dem der jetzt ausgelagerte Speicher geh”rt, wieder auf diesen Speicher zugreifen m”chte, so f„ngt OS/2 diesen Zugriff ab (weil der "Speicher" ja inzwischen auf der Festplatte liegt) und l„dt den ausgelagerten Speicherbereich wieder in den Hauptspeicher zurck, bevor das Programm tats„chlich darauf zugreift. (Notfalls muá zuvor erst wieder ein anderer Speicherbereich ausgelagert werden, um Platz fr den Speicherbereich zu schaffen, der wieder eingelagert werden soll.)
Nun ist eine Festplatte natrlich sehr viel langsamer als der Hauptspeicher: eine durchschnittliche Festplatte hat heutzutage einen Datendurchsatz von 2-7 MB pro Sekunde, der Hauptspeicher aber von 20 bis zu mehreren 100 MB/s, was von Ihrer Prozessorgeschwindigkeit und davon abh„ngt, ob dieser Speicherabschnitt bereits in die Prozessor-Speicher-Caches geladen wurde.
Deswegen ist ausreichend Hauptspeicher die wichtigste Voraussetzung fr eine annehmbar schnelle OS/2-Installation. Zwar kann OS/2 mit 8 MB Hauptspeicher installiert werden (OS/2 Warp 3 sogar mit 4), aber dabei h”rt man nur noch die Festplatte rattern, weil permanent aus- und eingelagert wird.
Auch wenn man relativ viel Speicher zur Verfgung hat (bei mir zB. 32 MB), so wird doch noch relativ viel ausgelagert, je nachdem, wie speicherintensiv die Programme sind, die man startet. Ein Compilerlauf fr XFolder mit VisualAge C++ zB. l„át meine Auslagerungsdatei durchaus auf 40 MB anschwellen: dh. der tats„chliche Speicherbedarf des Systems betr„gt 32+40 = 72 MB.
Sie k”nnen die OS/2-Speicherverwaltung, insbesondere die Verwaltung der Auslagerungsdatei, ber einige CONFIG.SYS-Befehle beeinflussen. Auch wenn es eine ganze Reihe von Befehlen hierzu gibt, sollten Sie trotzdem nur den Befehl SWAPPATH „ndern, wofr Ihnen die Seite "Speicher" im Objekt "OS/2-Kernel" eine Schnittstelle bietet.
Drcken Sie den "Hilfe"-Knopf auf dieser Seite, um eine ausfhrliche
Erl„uterung der einzelnen Einstellungen zu bekommen.